Sicherer Stand beim Beladen ist wichtig für unsere Lastenräder, bei den Longjohns ist das durch die Zweibeinständer super einfach. Manche Hersteller gehen noch einen Schritt weiter und versehen den Ständer mit einem L-förmigen „Bürzel“, mit dem das Aufbocken durch einen beherzten Tritt mit dem Fuß noch einfacher geht (R+M Packster und Transporter, Radkutsche Rapid, Dolly und andere).
So etwas lässt sich bei vielen Rädern einfach nachrüsten: ein alter Ahead-Vorbau aus der Reste-Kiste (oder billig gebraucht im Internet ersteigert) wird mit einer passenden Adapter-Hülse am Ende des Ständers befestigt, vorher auf die passende Länge abgesägt und mit einer Endkappe versehen.
Die Bilder zeigen das am R+M Load, hier hat der Ständer einen Außendurchmesser von einem Zoll, also 25,4mm (wie auch das Bullitt von Larry vs Harry). Mit etwas Glück findet man noch einen der seltenen 1″ Ahead Vorbauten (unter Protest der Classic-Szene), oder nutzt eine Adapterhülse von 1 1/8″ auf 1″.
Wenn die Original-Gummikappe des Ständers dann keinen Platz mehr hat, ersetzt man sie durch eine sogenannte „Krücken-Kapsel“ mit Innenbefestigung (bei offenen Enden des Ständers) oder durch einen Nivellierfuß mit Gewindestift (bei Ständern mit Gewindebohrung).
Wichtig bei dem Umbau:
- je länger der Bürzel ist, desto weniger Kraft braucht es zum Aufbocken aber:
- der Ständer muss vollständig ausklappen können
- Die Feder muss stark genug sein, das zusätzliche Gewicht sicher oben zu halten
Wenn der Bürzel zu früh den Boden berührt, kann der Ständer zu leicht einklappen und die Standfestigkeit wird reduziert. Dies lässt sich durch Länge und Montagehöhe des Bürzels beeinflussen. Beim Beispiel R+M Load ist das gut erkennbar: Weil der Ständer nur wenig über das Ende der Kiste hinaussteht, muss der Bürzel ganz unten montiert werden, und dadurch wird seine Länge stark eingeschränkt. Etwas Länge ließe sich noch durch Abflachen des Bürzel-Endes herausholen. Beim Bullitt steht der Ständer deutlich weiter über die Box hinaus, da hat man deutlich mehr Spielraum.
Aber auch so reduziert ein beherzter Fußtritt die Kraft zum Aufbocken des Rades deutlich.